Persönliche Entwicklung bedingt:
In sich zur Ruhe kommen, innere Reflexion, Meditation
In den Wechseljahren wird auf einmal vieles auf den Prüfstand gestellt. Beziehungen, Rollen, Freundschaften, Beruf, Lebenssinn. Stress pur!
Mir ging es genauso. Nachdem ich spät Mutter wurde und mein Kind seinen Wirkungskreis mit dem Kindergarten etwas ausgedehnt hatte, kam in mir der Wunsch auf Veränderung hoch. Damals hatte ich die Verbindung zu den Wechseljahren noch nicht auf dem Schirm.
Ich entschied mich zu diversen Aus- und Weiterbildungen und schlussendlich zur Life Coach Ausbildung. Von den insgesamt 9 Monaten, ging es die ersten 3 Monate nur um mich. Innenschau. Meditation. Gefühle fühlen.
"Gamechanger": Gefühle fühlen
Mein Vater lehrte mich, beim Angeln den Köder kurz ins Wasser zu tauchen und gleich wieder herausziehen, um den Fisch anzulocken. Öfter war schlussendlich der Köder weg und der Fisch ebenso.
So fühlte es sich für mich an, wenn es darum ging an meine Gefühle zu kommen. Ich erahnte etwas und gleich war es wieder weg. Es war, als ob eine massive Mauer zwischen meinen Gefühlen und mir steht.
In Wahrheit stand nur mein Verstand dazwischen.
Viele Glaubenssätze standen breitbeinig und breitschultrig wie eine innere Security vor dem Tor zu meinen Gefühlen. Eine gute Sache, der Verstand. Er möchte uns vor Verletzungen bewahren.
Der Verstand ist aber auch eine echte Dramaqueen – nicht jedes Gefühl erschüttert uns gleich in den Grundfesten.
Der Säbelzahntiger
Wenn wir uns mal anschauen, wie unser Gehirn eigentlich strukturiert ist, welche Botenstoffe und Hormone ausgeschüttet werden, kommt Licht ins Dunkel.
Ungute Gefühle sind die Stellvertreter der Säbelzahntiger. Kaum erreicht das Gehirn die Botschaft „Säbelzahntiger voraus!“, wird unter anderem Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. ,
Es geht um Leben und Tod und unser Hirn hat da drei Strategien zur Auswahl: Flucht, Angriff oder Verteidigung.
In der heutigen Zeit, sind wir in Bezug auf unsere Gefühle, früh in unserer Kindheit zum Schluss gekommen, dass Flucht eine gute Strategie zu sein scheint. Scheint, denn die Gefühle drängen sich immer, stetig und unermüdlich aus dem Sumpf unseres Unterbewusstseins. „Wenn du auf einen Scheiß Haufen Sahne draufsprühst, bleibt es doch nur ein Scheißhaufen“, wie Christina Hommelsheim, die Ausbilderin von Greator, immer sagt. Du kannst ihn aus garnieren mit Blumen und Glitter – same.
Es macht uns unglaublich Angst, uns mit unseren Gefühlen zu konfrontieren. Viele glauben, sie würden es nicht überstehen, hinzusehen, diese Gefühle noch einmal zu durchfühlen. Ehrlich gesagt, ein gemütlicher Spaziergang ist das auch nicht. Es braucht schon Mut, sich dem Säbelzahntiger in den Weg zu stellen. Oft entpuppt sich der Säbelzahntiger als sanftmütiges Kätzchen nur allein deshalb, weil wir mal richtig hingeschaut haben (Pssst…, sag das bloß nicht weiter: Säbelzahntiger sind schon Zigtausendjahre ausgestorben ). Doch vereinzelt ist das Gefühl gefühlt ein Tiger und das Hinschauen nicht angenehm.
Wie kann frau ihre Gefühle fühlen?
Ich habe immer wieder versucht, an meine Gefühle zu kommen. Ich hab‘ mich immer mehr darauf versteift, habe mich unter Druck gesetzt. Natürlich ging’s nicht besser damit. Letztendlich war ich aber reif wie ein schlummernder Vulkan der ausbricht und genau so etwas ist in mir drin passiert.
Während der Ausbildung hatten wir ein Buddy System. Wir fanden eine Person, mit der wir üben, uns austauschen und motivieren konnten.
Ich war also bei meiner Buddy und sie wollte mich gerne coachen. Wenig begeistert willigte ich ein, da ich ja glaubte, nicht an meine Gefühle zu kommen und ich mich dadurch gleich wieder unter Druck fühlte. Diesmal kam aber alles anders. Sie konnte für mich einen Raum öffnen und halten. Sie hat genau gespürt, da passiert was und hat mich einfach fühlen lassen.
Ich sah mich auf einer Bergspitze, der Blick ging in die Weite, Wind blies mir ins Gesicht. Meine Arme gingen nach unten und leicht nach hinten. Aus meinen Handflächen schossen Funkenstrahlen, fast wie bei einer Rakete. Ich blieb fest und stark, verwurzelt mit dem Boden.
Das war ein unglaublich intensives Erlebnis.
Von dem Tag an kam ich an meine Gefühle.
Nun kannst du denken, na ja, dann warte ich doch mal, bis bei mir auch so etwas passiert. Hmmm, vielleicht klappt das. Ich hatte in der Zwischenzeit an mir gearbeitet. Ich habe viele Übungen gemacht, habe mich mit meinen Glaubensätzen, Erfolgsverhinderern und meinen Wünschen auseinandergesetzt und, ich habe häufig meditiert.
"Durch Meditation fand ich Antworten, bevor ich überhaupt die Frage stellte“
Albert Einstein
Meditierst du schon oder ignorierst du noch?
Hast du schon Erfahrungen mit Meditation gemacht?
Du kannst dir, jetzt, wo du mich langsam kennst, bestimmt vorstellen, dass ich so meine Mühe hatte mit Meditation (und ganz ehrlich, auch heute noch manchmal habe).
Ich hatte bis dahin schon viele Jahre Yoga gemacht und viele Abschlussmeditationen miterlebt. Eigentlich bin ich grundsätzlich immer dabei eingeschlafen. Ich habe sogar, obwohl ich Kursleiterin bin, Mühe gehabt während dem Autogenen Training nicht einzuschlafen. Heute kann ich das besser, denn Übung macht den Meister – auch dabei.
Frau darf sich aber auch die Zeit nehmen, um herauszufinden, welche Art der Meditation für einen passt. Ich bin der Kombi-Typ. Je nach Lust und Laune. Manchmal habe ich den Impuls zu einer Walking-Meditation (Gehmeditation), ein anderes Mal mag ich das Entschleunigen durch Autogenes Training und ein anderes Mal mag ich eine geführte Meditation. Auf YouTube findest du unzählige Meditationen und Fantasiereisen, probier’s aus!
Finde heraus, was für dich funktioniert. Versuche, eine Meditationspraxis in dein Leben zu integrieren.
Doch, warum solltest du eigentlich meditieren und in deiner Mitte sein?
Was im Körper vor sich geht, wenn der Säbelzahntiger kommt
Nochmal zurück zum Säbelzahntiger, dem Adrenalin und Cortisol. Wenn dieses Adrenalin nicht abgebaut wird durch die körperliche Betätigung, die darauf folgen sollte – also kämpfen oder um das eigene Leben rennen – sammelt sich immer mehr Cortisol in unserem Körper an. Das Cortisol fährt die Immunabwehr herunter und macht Energie frei, unter anderem Glucose. Alle diese Maßnahmen trifft der Körper für eine kurze Extremsituation. Wenn ständig neue Situationen dazu kommen, entsteht Dauerstress. Erste Anzeichen sind Schlafstörungen, ausgelöst durch die Nebennieren, welche die Cortisol-Ausschüttung nicht mehr reguliert bekommt.
Wenn dich der Säbelzahntiger-Effekt interessiert, kannst du hier einen interessanten Artikel dazu lesen, auf den sich meine Säbelzahntiger-Aussagen beziehen
Was Meditation mit den Wechseljahren zu tun hat
Nun ist dein Körper ohnehin schon gut beschäftigt mit dem Hormonungleichgewicht der Wechseljahre. Wenn dann noch Dauerstress dazu kommt, wird’s schwierig, nein eigentlich unmöglich zu handlen.
Viele Frauen ab Mitte 40 haben Teenager zu Hause, die mit ihrem Hormonchaos zu tun haben. Das kann eine stressvolle Kombi sein. Einige haben Eltern / Schwiegereltern, die mehr Aufmerksamkeit brauchen. Zusätzlich können Wechseljahre-Beschwerden erschwerend hinzukommen. Ein explosiver Mix, der zu Dauerstress führen kann.
Es ist für unsere Gesundheit daher extrem wichtig, dass wir Stress abbauen.
Meditation hilft, dich zu zentrieren, in deine Mitte zu finden.
Wenn du in deiner Mitte bist – verbunden mit deiner Seele, so sind auch deine Hormone ausbalancierter. Ausgeglichenheit ist ein Grundpfeiler für unser Wohlbefinden UND unsere Gesundheit – psychisch und somatisch. Dazu wurden etliche Studien verfasst. Viele erfolgreiche Menschen meditieren regelmäßig.
10 Anzeichen von Stress und erhöhtem Cortisol Spiegel
- Erhöhter Blutdruck
- Entzündungen werden häufiger, später chronisch
- Der Bauch nimmt an Umfang zu
- Gestörter Schlafrhythmus
- Heißhunger-Attacken häufen sich
- Ungeduldig und gereizt
- Konzentrieren fällt schwer
- Weniger Leistungsfähig
- Längere Regenerierungszeit
Geringere Merkfähigkeit
Starthilfe – in die Ruhe kommen
Falls du, aus welchen Gründen auch immer, noch keinen Zugang zu Meditation gefunden hast, versuche einfach folgendes: Setze dir einen Timer auf 2 Minuten. Setze dich bequem, aufrecht hin. Das kann im Schneidersitz auf dem Boden oder einem Kissen sein. Das kann aber auch auf einem bequemen Stuhl sein. Du solltest diese 2 Minuten Ruhe haben. Wenn du magst, setze Kopfhörer auf und höre Meditationsmusik (das geht auch ohne Kopfhörer, ich mag’s lieber mit). Sitze entspannt da und atme tief ein und aus. Achte immer wieder darauf, dass du deine Hände, Kiefer etc. entspannst. Lass die Gedanken vorbeiziehen, versuche nicht bei einem zu bleiben. Als ob du im Kino sitzt und einen Film anschaust.
"Du kannst die Wellen nicht stoppen,
aber du kannst lernen zu surfen."Jon Kabat-Zinn
Versuche das täglich zu machen. Wenn du merkst, dass es dir leichter fällt, erhöhe die Zeit. Und wenn du merkst, wie dir das guttut, gehe über zur Entspannungstechnik deiner Wahl, die du in der Zwischenzeit für dich ausgewählt hast.
Was kann dich Unterstützen, in eine Meditationspraxis zu kommen?
Zuallererst: fang einfach an! 😉
Setze dich in aufrechter Position auf einen Stuhl. Sitze bequem, doch mit geradem Rücken, Schultern nach hinten und leicht nach unten. Stelle die Füße auf den Boden.
Ein Meditationskissen, wie im Beispiel, hilft bei einer guten Sitzposition. Diese sind bequem, wenn du gut eine Zeitlang im Schneidersitz sitzen kannst.
Außerdem ist es für mich wie ein kleines Ritual: Ich setze mich auf mein Kissen und mein Bewusstsein stimmt sich auf Meditation ein.
Ich brauche Ruhe und Abschirmung, um mich ganz auf eine Meditation einzulassen. Eine „Schlafmaske“ kann dabei helfen. Zum Beispiel ein Modell mit integriertem Kopfhörer oder eine simple Maske aus Seide, die fühlt sich sehr angenehm an auf der Haut.
Falls du Räucherstäbchen magst: Bernstein, Sandelholz, Patchouli oder Weihrauch Räucherstäbchen unterstützen bei der Meditation.
Buchtipps
Kleine Meditationen für jede Gelegenheit – dieses Buch gibt dir Impulse für Mediationen zu verschiedenen Themen, die du danach selbständig für dich umsetzt. Die Autorin hat einen erfolgreichen Podcast: Mediationen für jeden Tag. Wenn du die Stimme von Paulina Thurm magst, höre dir die wöchentlich erscheinenden, geführten Mediationen von ihr an.
Wenn du dich mit Stressreduktion, Achtsamkeit, Yoga und Meditation auseinandersetzt, kommst du an Jon Kabat-Zinn nicht vorbei. Seine Bücher sind absolute Klassiker. Wie zum Beispiel „Im Alltag Ruhe finden“.
Wenn du dich grundsätzlich und in die Tiefe mit Meditation und Achtsamkeit auseinandersetzten möchtest, kann ich dir das Standardwerk „Gesund durch Meditation“ von Jon Kabat-Zinn sehr empfehlen.
Also hopp, hopp – finde deine Art der Meditation noch heute!
Becoming You – sei es dir wert. Das wünsche ich dir, das wünsche ich uns!
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PS: Spoiler – ein Autogenes Training Online-Kurs ist am Entstehen – stay tuned!
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